Aus einfachen Gedanken entstehen oft große Traditionen.
Hervorgegangen ist die Vineta eigentlich aus einer Clique von Heidelberger Abiturienten, die in ihrem Vierer, der Vineta, das Sportrudern auf dem Neckar pflegten. Als sie 1879 die Studentenverbindung Vineta stifteten, dachten sie anfangs gar nicht daran, ihren privaten Zirkel nach außen zu öffnen, geschweige denn, den Grundstein für über 145 Jahre gelebte Tradition zu legen.
Am 10.07.1879 stifteten sieben Heidelberger Abiturienten die schwarze, schlagende Verbindung Vineta mit dem Wahlspruch „Amico pectus, hosti frontem!“ und den Farben hellblau-weiß-schwarz. Die Gründer waren bereits seit 1874 befreundet und pflegten den Rudersport auf dem Neckar in einem eigenen Vierer, dem sie zur Erinnerung an die Corvette gleichen Namens, die in den Jahren 1865-68 als erstes deutsches Kriegsschiff die Welt umsegelte, den Namen Vineta gaben.
Bedingt dadurch, dass zwei der Gründer, Leopold Freiherr von Dusch und Julius Fischer, Söhne von Heidelberger Universitätsprofessoren und Rektoren waren, gewann die neue Corporation schnell an Ansehen und das Prinzip der beschränkten Mitgliederzahl wurde aufgegeben, als sich Gleichgesinnte zugesellten.
1909 wandelte sich die Vineta in eine Burschenschaft um und wurde 1910 in den Dachverband der Deutschen Burschenschaft aufgenommen. Die Burschenschaften Brunsviga Göttingen, Alemannia Bonn und Teutonia Freiburg schickten zur Entwicklung Unterstützungsburschen nach Heidelberg.
Nachdem sich 1935 der Dachverband aufgelöst hatte, wurde auch die Auflösung der Burschenschaft Vineta beschlossen.
An ihrer Stelle wurde die „Kameradschaft Carl Cleinow“ gegründet, die bis zum Ende des Krieges bestand.
1948 fand die erste Mitgliederversammlung nach dem Zweiten Weltkrieg statt, kurze Zeit später gab es wieder einen Aktivenbetrieb.
1951 trat die Vineta wieder in die Deutsche Burschenschaft ein, lehnte es aber ab, sich durch politische Beschlüsse des Dachverbandes binden zu lassen.
1963 wurde die Vineta für ein Jahr von der Deutschen Burschenschaft suspendiert, weil sie einen türkischen Staatsangehörigen geburscht hatte. 1969 wurde sie erneut suspendiert und auf dem Burschentag 1970 ausgeschlossen, da sie das Prinzip des Pflichtschlagens aufgegeben hatte. 1972 trat sie jedoch wieder ein, nachdem die Deutsche Burschenschaft die Bestimmungsmensur abgeschafft hatte.
1991 trat die Vineta endgültig aus der DB aus und war 1992-1998 Mitglied der liberalen „Vereinigung deutscher Burschenschaften“, zu deren Gründern sie zählt.
1998 wurde die Vereinigung deutscher Burschenschaften aufgelöst. Seitdem ist die Vineta eine freie Burschenschaft ohne Dachverband.
Seit Oktober 2016 besteht ein Freundschaftsverhältnis zur Freiburger Burschenschaft Alemannia.